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28.06.2021

Hitze-Juni: Wiens klimafreundliche Kühlung läuft auf Hochtouren

Fernkältezentrale Stubenring

Heiße Tage starten die Fernkälte-Hauptsaison – Wien Energie kühlt bereits über 140 Gebäude und investiert bis 2026 90 Millionen Euro in den Fernkälte-Ausbau.

Temperaturen über 30 Grad verlangen Abkühlung. Seit Tagen hat die Fernkälte von Wien Energie deshalb ihren ersten Großeinsatz in diesem Jahr. Über 140 Gebäude kühlt der Energiedienstleister heute schon klimafreundlich mit Fernkälte, in Zukunft sollen es noch mehr werden. An heißen Tagen ist die Fernkälte von Wien Energie besonders gefragt. „Schon jetzt steht fest, dass der Juni 2021 einer der wärmsten Juni-Monate der Messgeschichte ist. Das zeigt sich auch am hohen Fernkälte-Bedarf: An Hitzetagen ab 30 Grad steigt der Kältebedarf stark an, ab 35 Grad benötigen wir etwa dreimal so viel Kühlleistung wie an regulären Sommertagen“, so Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung. „Um klimafreundlich für Abkühlung zu sorgen, bauen wir unser Fernkältenetz kontinuierlich aus. Die Realisierung des Fernkälte-Rings um die Wiener Innenstadt ist ein großer Meilenstein. Bis 2026 investieren wir 90 Millionen Euro in die umweltfreundliche Kühltechnologie.“

Zahl der Hitzetage nimmt stark zu

Die Sommer werden immer wärmer, die Anzahl der Hitzetage mit Temperaturen über 30 Grad steigt stark an. Im Vergleich zur Klimaperiode 1961-1990 hat sich die Zahl der Hitzetage in Wien in den letzten 30 Jahren mehr als verdoppelt. Allein im diesjährigen Juni waren es bisher bereits acht Hitzetage. Zur Einordnung: in der Klimaperiode 1961-1990 lag dieser Wert für Wien im Mittel bei 1,2 Tagen.

Die steigenden Temperaturen wirken sich besonders in Ballungszentren auf Gesundheit und Lebensqualität der StadtbewohnerInnen aus. Die Bedeutung an klimafreundlichen Kühllösungen nimmt daher immer weiter zu. In weniger als zwanzig Jahren wird Europa laut ExpertInnen ebenso viel Kühlenergie wie Heizenergie brauchen. Fernkälte ist dafür die ideale Technologie: Sie spart 70 Prozent an Energie und 50 Prozent an CO2-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Klimageräten.

Abwärme sorgt für Kühlung im Sommer

Ein Großteil der Kühlenergie bei Fernkälte kommt aus Abwärme, im Sommer vor allem Abwärme aus Müllverbrennungsanlagen. So wie der Wiener Müll im Winter den StadtbewohnerInnen die Wärme liefert, kühlt er sie also auch im Sommer. Dadurch können Strom und Treibhausgasemissionen eingespart werden. Über ein eigenes Fernkältenetz wird auf etwa 5-6 Grad Celsius abgekühltes Wasser direkt zu den Abnehmern transportiert und dort über die eigenen Kühlsysteme in den Gebäuden verteilt. So sorgt die Fernkälte an heißen Tagen in Krankenhäusern, Büros, Hotels oder auch Wohnungen für angenehme Temperaturen.

Viel Hitze, wenig Platz: Fernkälte ideal für Innenstadt

Gerade im dicht verbauten Stadtzentrum ist Fernkälte eine optimale Lösung. Denn herkömmliche Klimaanlagen verbrauchen nicht bloß mehr Energie, sie benötigen auch deutlich mehr Platz. Deshalb baut Wien Energie um den ersten Bezirk das Fernkältenetz aus. Bis 2025 errichtet der Energiedienstleister einen Ring an Kältezentralen entlang der Ringstraße, derzeit entsteht eine neue Fernkältezentrale am Stubenring. Die Anlage ist inzwischen fast fertig gebaut – noch im Spätsommer 2021 geht sie in Betrieb.

Bauen für den Klimaschutz bei steigendem Fernkälte-Bedarf

Wien Energie betreibt heute bereits ein über 19 Kilometer langes Fernkältenetz und baut dieses immer weiter aus. Zu den versorgten Gebäuden zählen unter anderem die Universität Wien, zahlreiche Hotels, die Nationalbank, das Allgemeine Krankenhaus Wien und der Austria Campus. Wien Energie hat aktuell 130 Megawatt installierter Kälteleistung. Der Bedarf steigt jedes Jahr um 10 bis 15 Prozent.

Quelle: Wien Energie

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