ARE Austrian Real Estate/Wien Energie realisieren innovatives Klimaschutzquartier: Klimafreundliches Gesamtkonzept für Wärme-, Kälte- und Stromversorgung setzt europaweit Maßstäbe.
Mit dem VILLAGE IM DRITTEN entwickelt die ARE ein nachhaltiges Vorzeigeprojekt in Europa: Rund 2.000 Wohnungen, Gewerbeflächen und Nahversorgungs- sowie Kinderbetreuungs- und Bildungseinrichtungen werden hier in den kommenden Jahren errichtet. Im Fokus des Energiekonzepts von Wien Energie und ARE steht die Nutzung von lokal vorhandenen, erneuerbaren und klimafreundlichen Ressourcen. So viel Energie wie möglich soll direkt vor Ort produziert und auch verbraucht werden.
Größtes Erdsondenfeld Österreichs
Vor kurzem haben die Bohrungen für die 500 Erdwärmesonden gestartet, die ein wesentlicher Bestandteil des Energiekonzepts sind. Ein Viertel der Sonden ist bereits gesetzt und die Umsetzung des Energiesystems nimmt Form an. Die Erdwärmesonden reichen 150m tief und ermöglichen die Nutzung des Erdreichs zum Heizen bzw. Temperieren, also moderaten Abkühlen der Wohnungen sowie für die Kühlung der Gewerbeflächen. Die Sonden werden über Leitungen zum größten Anergienetz Österreichs zusammengeschlossen, das die Erdwärme zu sämtlichen Gebäuden im Quartier transportiert. Konkret heißt das, dass die Erdwärme mit 5 °C bis 19 °C über die Sonden in die hauseigenen Wärmepumpen gelangt, die die Temperatur weiter erhöhen. Der Strom für die Wärmepumpen kommt dabei unter anderem direkt von den Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Gebäude. Alle Gebäude sind außerdem auch an das Fernwärme- und Stromnetz angebunden, um die Versorgungssicherheit auch an sonnenarmen oder sehr kalten Tagen zu garantieren.
Klimafreundliches Gesamtkonzept
Für die Heizung der Wohnungen kommen Flächenheizsysteme, wie zum Beispiel Fußbodenheizungen zum Einsatz. Diese Systeme benötigen nur niedrige Vorlauftemperaturen, damit können die Wärmepumpen noch effizienter betrieben werden. Die Flächenheizungen werden abhängig von der Außentemperatur mit maximal 37°C betrieben. Im Sommer wird die überschüssige Wärme aus dem Gebäude geführt und mittels Sonden unter den Gebäuden im Erdreich gespeichert. Während des Winters wird diese Wärme wieder aus dem Boden geholt und mittels Wärmepumpe für die Heizung verwendet. Ein Großteil der Heizenergie kann damit aus lokalen Ressourcen gewonnen werden. Zusätzlich wird die Abwärme, welche den Gebäuden im Sommer entzogen wird, direkt mittels Wärmepumpe für die Produktion des Warmwassers für das Quartier verwendet.
Entwickelt wird das VILLAGE IM DRITTEN in Wien Landstraße von ARE als Quartiersentwicklerin gemeinsam mit dem wohnfonds_wien, der Stadt Wien und UBM Development. Das neue Stadtviertel entsteht bis 2027 auf einem über elf Hektar großen Areal. Durch die Kombination von Erdwärmesonden, Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen werden so viele lokale und erneuerbare Energiequellen wie möglich genutzt. Die optimale Nutzung, Verteilung und Speicherung der Energie vor Ort stellt das Start-Up AMPEERS ENERGY mit seiner Software zur Anlagenbetriebsführung und Abrechnung sicher. AMPEERS ENERGY ist ein Spin Off der deutschen Fraunhofer Gesellschaft an dem der BIG Konzern seit 2021 beteiligt ist. Zudem wird für die zukünftigen Bewohnerinnen des VILLAGE eine intelligente, baufeldübergreifende Energiegemeinschaft realisiert. Das ist gut für die Umwelt und für die Mieterinnen, die von geringeren Energiekosten profitieren.
Gesamtprojekt VILLAGE IM DRITTEN
Das multifunktionale Quartier VILLAGE IM DRITTEN wird auf dem Gelände der Aspanggründe errichtet und liegt an der Südostgrenze des dichtbebauten Stadtzentrums im 3. Wiener Gemeindebezirk. Durch die S-Bahn, diverse Straßenbahnlinien, einem Anschluss an die A23 und einer geplanten Busverbindung ist das Gebiet sehr gut an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden und garantiert eine hervorragende Infrastruktur. Zudem befindet sich der Hauptbahnhof in unmittelbarer Nähe und ist öffentlich in fünf Minuten zu erreichen.
Der zentrale rund zwei Hektar große Park inmitten des neuen Quartiers stellt einen erholsamen Rückzugsort dar und hat eine positive Wirkung auf die gesamte Nachbarschaft. Darüber hinaus werden alle nicht begehbaren Dächer des Projekts sowie einige der Fassaden begrünt. Neben einer nahezu autofreien und fahrradfreundlichen Gestaltung des Quartiers tragen außerdem Nahversorger, Kinderbetreuung, Schulen und Büros zu kurzen Wegen in der Stadt und somit einem umweltschonenden Umgang mit Ressourcen bei.
Das Projekt wird gefördert aus Mitteln der Umweltförderung des BMK.