Preise, Indices & Zahlen

Preisentwicklung

Wertsicherung

Der Fernwärmepreis wird in der Regel im Wärmevertrag mit den Kundinnen und Kunden wertgesichert. Diese Wertsicherung ist idR Bestandteil des Wärmevertrages, mit dem vertraglich festgelegt wird, nach welchen Kriterien die Preise an allgegenwärtige Preis- bzw. Kostenentwicklungen angepasst werden. Dabei werden unterschiedliche Indices (siehe die Liste unten), die für den Fernwärmeproduktionsprozess wichtig sind, zu einer „Wertsicherung“ zusammengefügt. Ziel dabei ist stets, für die Kundinnen und Kunden eine planbare Preisentwicklung abzubilden, die trotzdem die Beschaffungs- und Investitionskosten der Fernwärmeversorgungsunternehmen gut entspricht.

Aktuelle Entwicklungen

Fernwärme ist ein wichtiger Baustein einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Wärme-versorgung. Fernwärme- und Nahwärmesysteme werden in dicht besiedelten Gebieten ausgebaut und haben in den letzten Jahren fossile Energieträger in der Raumwärme massiv zurückgedrängt.

In Österreich sind heute bereits 60% der Fernwärme erneuerbaren Ursprungs oder aus Abwärme. Der verbleibende Gaseinsatz findet in der Kraftwärmekopplung hocheffizient statt und hat auch die wichtige Aufgabe die Stromversorgung sicher zu stellen. Insgesamt arbeiten die Fernwärmeversorger intensiv an der weiteren Dekarbonisierung der Wärmequellen, ein Vorhaben, das nicht von heute auf morgen geht und große Investitionen erfordert. Welche Umstellungen notwendig sind, hängt sehr stark von den lokalen Bedingungen und Voraussetzungen ab.

Diese lokal sehr unterschiedlichen Voraussetzungen führen dazu, dass kaum ein Fernwärmesystem mit dem anderen vergleichbar ist. Es gibt in Österreich Fernwärmesysteme, die ausschließlich auf Hackschnitzelkessel beruhen, die Abwärme aus der Abfallverbrennung aus einem industriellen Prozess oder aus der gekoppelten Stromerzeugung nutzen oder Geothermie beziehungsweise Umweltwärme mit und ohne Wärmepumpen einspeisen und auch alle möglichen Kombinationen dieser Technologien.

Diese unterschiedlichen lokalen Möglichkeiten bestimmen auch die Zusammensetzung der Gestehungskosten der jeweiligen Fernwärmeerzeugung und führen zu sehr unterschiedlichen Auswirkungen der Änderungen am Energiemarkt. Insbesondere die Veränderungen der Gas Einkaufspreise spielt eine große Rolle. Fernwärmesysteme mit einem hohen Anteil an hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und die Kosten für Wärme aus den Spitzenlastkesseln zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit müssen das Gas heute zu wesentlich höheren Kosten beziehen.

Nach den Preissenkungen der Jahre 2019 und 2020, ist der österreichische Gaspreisindex (ÖGPI) stark angestiegen: Innerhalb eines Jahres – von April 2021 bis April 2022 – nahm der ÖGPI um 465,7 Prozent zu und erreicht im April 2022 ein Rekordniveau.

Kostensteigerungen betreffen auch Neubau, Erneuerung und Betrieb der Fernwärmeanlagen. Diese Kostensteigerungen werden beispielsweise im Baukostenindex, der im letzten Jahr rund 5,7% gestiegen ist, im Verbraucherpreisindex und im Lohnindex im selben Zeitraum um rund 3,4% gestiegen ist abgebildet.
Die Fernwärmewirtschaft arbeitet mit Hochdruck an der mittelfristigen Dekarbonisierung der Erzeugung und damit auch an einer Reduktion der Auswirkungen der Bezugskosten von fossilen Energieträgern. Öl und Kohle wurden in der Vergangenheit schon stark reduziert und Öl dient heute hauptsächlich in Ausnahmesituationen der Sicherstellung der Versorgungssicherheit.

Biomasse, Geothermie, Solarthermie, Abwärme und Umweltwärme mittels Wärmepumpen und grünes Gas für die Sicherstellung der Stromerzeugung, sind dabei die wesentlichen Energieträger, die diese Energiewende sicherstellen sollen. Energiewende kostet auch bei der Fernwärmeproduktion viel Geld und wird mittelfristig genauso wie beim Strom zu einem Preisanstieg führen.

Liste der gängigen Indices:

Eingeteilt in Energiekosten (Gas, Holz, Strom) und Grundkosten (VPI, Personal, Baukosten).

Energiekosten

01

Grundkosten

02
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