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25.01.2018

BAW übernimmt Amstettner Fernwärmenetz

In Allersdorf wurden weitere Wohnblöcke ans Fernwärmenetz der BAW angeschlossen (von links): Andreas Oberhammer von der EVN

Die Biowärme Amstetten GmbH (BAW) ist nun alleiniger Betreiber des Fernwärmenetzes in der Stadt. Das Unternehmen ist eine Tochterfirma der Stadtwerke (51 %) und der EVN (49 %). Ein weiterer Ausbau des Netzes ist geplant.

Die EVN hatte zuvor schon die Leitungen der Kelag und der bäuerlichen Genossenschaft übernommen und bringt diese in die BAW ein. Insgesamt wurden fünf Millionen Euro investiert. Geschäftsführer der BAW sind Stadtwerkedirektor Robert Simmer und Andreas Oberhammer von der EVN.

Für Bürgermeisterin Ursula Puchebner wurde mit der offiziellen Übernahme des Leitungsnetzes durch die BAW ein lang verfolgtes Ziel erreicht. „Das passt perfekt zu unserer Strategie, die Bürger der Stadt rundum bestens zu versorgen. Damit können wir neben Strom und Wasser nun auch ökologische Wärme anbieten“, sagte die Stadtchefin.

Puchebner kündigte auch gleich eine Fernwärmeoffensive an. Die bestehenden Netze im Zentrum, in den Ortsteilen Hausmening und Neufurth, in der Parksiedlung sowie in der Voralpensiedlung in Allersdorf sollen verdichtet und weiter ausgebaut werden.

Herausforderung durch das europan-Projekt

Zudem steht der Stadt durch die geplanten Projekte für Wohnen, Gesundheit, Bildung und Gewerbe rund um den Bahnhof (90.000 Quadratmeter) eine neue Herausforderung in Sachen Energieversorgung bevor, für die ein neues Projekt entwickelt werden muss.

EVN-Vorstandssprecher Stefan Syskowitz begrüßt die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken. Dass die EVN sich durch den Fernwärmenetzausbau in Amstetten Konkurrenz für den eigenen Gassektor schafft, sieht er nicht so. „Als niederösterreichischer Energieversorger sind wir bemüht, durch nachhaltige Nutzung der heimischen Ressourcen zum Klimaschutz beizutragen.“ Der Umstieg von Gas auf Fernwärme erfolge schrittweise, die EVN betreibe im Land aber schon über 70 Heizkraftwerke.

Stadtwerke-Stadtrat Laurentius Palmetshofer blickte auf die Entstehung der BAW zurück, die 2008 zur Versorgung der Ortsteile Hausmening/Neufurth gegründet wurde. 2011 wurde die Biomasse-Modulanlage zur Versorgung der Parksiedlung gebaut. 2016 das Fernwärmewerk in Allersdorf. „Dass wir überhaupt Fernwärme in der Stadt haben, verdanken wir aber Anton Katzengruber, der schon 1997 die Idee dazu hatte“, erinnert der SP-Politiker. Ursprünglich war geplant, das Naturbad mit Fernwärme zu beheizen, daraus entwickelte sich das Fernheizwerk in der Stadionstraße

Daten zur BAW

Mit der Fernwärmeanlage in der Parksiedlung werden rund 300 Kunden versorgt. Das Leitungsnetz ist einen Kilometer lang.
Investitionskosten: 1 Million Euro.

Fernwärmeversorgung Ulmerfeld/Hausmening/Neufurth:
In den Ortsteilen werden rund 200 Kunden (Schulen, Wohnhäuser, Gewerbebetriebe) versorgt. Das Netz ist sechs Kilometer lang.
Investitionskosten: rund drei Millionen Euro.

Fernwärmenetz Allersdorf:
150 Kunden werden versorgt (im Endausbau sollen es 500 sein). Das Netz ist zwei Kilometer lang.
Investitionskosten: rund eine Million Euro.

Fernwärmenetz Amstetten:
200 Kunden (1.000 Haushalte) werden versorgt. Das Netz ist 16,8 Kilometer lang.
Investitionskosten: Rund 5 Millionen Euro.

Durch die Fernwärmenetze der BAW in der Stadt Amstetten werden jährlich rund 7.000 Tonnen CO2 eingespart, das entspricht dem Ausstoß von rund 3.000 Autos.

Quelle: NÖN.at

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