Seit Februar 2015 ist im Heizkraftwerk Salzburg-Mitte Österreichs erster "Power-to-Heat"- Elektrodenkessel im Einsatz. Die 2,72 Mio. Euro teure Anlage wandelt überschüssigen Strom in Wärme um und nimmt so Spitzenlasten aus dem Stromnetz ab. Unter Spannung stehende Elektroden erhitzen wie ein großer Tauchsieder Wasser, das direkt in das Fernwärmenetz der Salzburg AG eingespeist werden kann.
"Solche Anlagen sind eine wirtschaftliche Variante und eine etablierte Technologie, die seit Jahrzehnten in Skandinavien im Einsatz ist", erklärt dazu Salzburg-AGVorstand Leonhard Schitter. "Power-to-Heat" (P2H) könne innerhalb weniger Minuten zum Einsatz gebracht werden und zeichne sich durch einen hohen Wirkungsgrad von annähernd 100 Prozent aus. Im Idealfall ersetzt der überschüssige (Öko-)Strom bei P2H-Anlagen zugleich fossile Energieträger wie Erdgas, die sonst für die Erzeugung von Fernwärme verwendet werden. Das führt zu einer Reduktion von Emissionen.
Seit Mai 2015 wird im Heizkraftwerk Nord um 3,18 Mio. Euro eine zweite Anlage errichtet; sie soll im März 2016 in Betrieb gehen. Zugleich plant die Salzburg AG, in Köstendorf (Flachgau) eine "Power-to-Gas"-Anlage (P2G) zu errichten. "Dabei wird Strom mittels Elektrolyse methanisiert und über Tauschaggregate in Wasserstoff oder Gas für das Erdgasnetz umgewandelt", erläutert Schitter.