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02.07.2020

Fernkälte startet in Hauptsaison

Wien Energie Fernkältezentrale Hauptbahnhof. Die Ventilatoren auf den Kühltürmen des Rückkühlwerkes beim Arsenal. Hier wird die entzogene Wärme an die Umgebung abgegeben.

Immer mehr heiße Sommertage in Wien befeuern die Nachfrage nach Fernkälte. Wien Energie will eine hitzefreie City und investiert bis 2025 80 Millionen Euro.

Das erste Hitzewochenende steht vor der Tür, 2019 wiederum war das drittwärmste Jahr der Messgeschichte. KlimaexpertInnen erwarten auch für diesen Sommer neue Rekordtemperaturen. In Wien steigt der Bedarf an Fernkälte daher seit Jahren kontinuierlich an, im Schnitt um 10 bis 15 Prozent jährlich. Der vergangene Sommer war besonders rekordverdächtig: Wien Energie kühlte gar um 25 Prozent mehr in Bürogebäuden, Krankenhäusern und Hotels als ein Jahr davor. Die Lieferung von Fernkälte stieg im Jahr 2019 von 124 auf 156 Gigawattstunden (GWh). Insgesamt ersetzt Fernkälte in Wien heute bereits über 50.000 herkömmliche Klimaanlagen („Split“-Klimageräte) und spart über 19.000 Tonnen CO2.

Bauen für den Klimaschutz

Seit Jahren nimmt das Interesse von Bauherren und Unternehmen an Fernkälte zu: Die Stadt wird wärmer, die Anzahl der Tage, an denen es über 30 Grad hat, steigt – ein Angebot, sowohl Energiekosten als auch den CO2-Ausstoß zu senken, ist attraktiv. „Fernkälte ist das Gegenteil von Fernwärme. Gemeinsam ist beiden Technologien jedoch die starke Nachfrage der Kunden und die eindeutige CO2-Ersparnis. Wir bauen daher unser Fernkältenetz in raschem Tempo aus und tragen so aktiv zum Klimaschutz bei", sagt Michael Strebl.

Mit einer Investition von 80 Millionen Euro in den Ausbau von Produktion und Netz will der Wien Energie-Geschäftsführer bis 2025 spürbar mithelfen, die Lebens- und Arbeitsqualität in Wien in der heißen Jahreszeit zu steigern. Mit Fernkälte brauchen Klimaanlagen 70 Prozent weniger Energie und verursachen 50 Prozent weniger CO2, als das bei herkömmlichen Lösungen der Fall ist.

Der Ring aus Kälte

Als Schwerpunktgebiet hat Wien Energie die Wiener Innenstadt auserkoren. Am Schottenring, in der Renngasse, am Schubertring und am Schwarzenbergplatz gibt es bereits Fernkältezentralen. Derzeit wird an der fünften Anlage im ersten Bezirk gebaut, der Fernkältezentrale am Stubenring, die 2021 in Betrieb gehen soll. Strebl: „In fünf Jahren werden wir den Fernkältering um die Innenstadt vollständig schließen. Bis 2025 und später können wir damit einen Großteil der öffentlichen Gebäude und Hotels in der Wiener Innenstadt klimafreundlich kühlen.“ Die Fernkältezentrale Stubenring entsteht gerade auf der Dominikanerbastei direkt unter dem Gebäude der Alten Post. Mit Hilfe von Wasser aus dem Donaukanal kühlt sie künftig Büros, Hotels, Geschäfte und Wohnungen mit einer Fläche von insgesamt 300.000 Quadratmetern. Mit ihrer Leistung von 15 Megawatt wird die Fernkältezentrale Stubenring umgerechnet rund 6.000 herkömmliche Klimageräte ersetzen.

18 Kühlschrank-Kolosse in Wien

In der Wiener City ist der Bedarf an Fernkälte-Lösungen besonders groß. Konventionelle Klimaanlagen benötigen deutlich mehr Platz, kommen vielfach mit dem Denkmalschutz in Konflikt, machen Lärm und beeinflussen das Mikroklima negativ. Aber auch anderswo ist Fernkälte ein Thema. Mittlerweile gibt es in ganz Wien 18 solcher Fernkältezentralen mit einer installierten Leistung von 130 Megawatt. Strebl: „Es sind sozusagen unsichtbare Kühlschrank-Kolosse, die wir da betreiben“.

Erst vor kurzem haben Kältezentralen beim Florido Tower und in der Percostraße in der Donaustadt ihren Betrieb aufgenommen. Das insgesamt 16 Kilometer lange Fernkältenetz versorgt mittlerweile weit über hundert Gebäude mit umweltfreundlicher Raumklimatisierung.

Fernkälte von Wien Energie im Überblick

Grafik: Fernkältezentralen Wien mit Blick auf 2021 inklusive geplanter Fernkältezentrale Stubenring und Prater Glacis;
Copyright: Wien Energie / APA-Auftragsgrafik

Grafik: Überblick über die Bauabschnitte der Fernkältezentrale Stubenring;
Copyright: Wien Energie / APA-Auftragsgrafik

Quelle: Wien Energie

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