Mit jedem Tag wird deutlicher, wie cool der Hauptbahnhof Wien tatsächlich wird – ein beeindruckender Komplex, hochmodern, mit raffinierten optischen Facetten. Nicht zu sehen ist die ausgeklügelte Technik, die den Bahnhof auch in dieser Hinsicht einzigartig macht. Dazu gehört die Kältezentrale von Wien Energie, die bereits auf Hochtouren läuft und ab Herbst die Bahnhof-City mit 115 Geschäften und Gastronomiebetrieben – auf 20.000 Quadratmetern – kühlen wird.
Die Kältezentrale liegt großteils direkt auf dem Areal, das Rückkühlwerk beim angrenzenden Schweizergarten. In der ersten Ausbaustufe liefert die Kältezentrale eine Leistung von 20 Megawatt. Diese Kühlleistung entspricht rund 125.000 Kühlschränken. Damit kann eine Fläche von rund 400.000 Quadratmetern klimatisiert werden.
Das Besondere an der Kältezentrale ist, dass neben elektrischen Kältemaschinen auch sogenannte Absorptionskältemaschinen eingesetzt werden. Diese Kältemaschinen wandeln im Sommer überschüssige Wärmeenergie aus der Müllverbrennung in Kälteenergie um. Diese Kälteenergie wird dann in Form von kaltem Wasser mit ca. sechs bis sieben Grad Celsius über ein Rohrleitungsnetz zu den KundInnen gepumpt. Durch den Einsatz dieser überschüssigen Abwärme als Antriebsenergie ist Fernkälte besonders umweltfreundlich und weist im Vergleich zu herkömmlichen Klimaanlagen besonders niedrige Kohlendioxid-Emissionen auf. Übrigens: Der Hauptbahnhof benötigt Fernkälte nicht nur in den heißen Monaten. Rechenzentren und Serveranlagen müssen das ganze Jahr über ausreichend gekühlt werden.