Die Linz AG baut ihr Fernwärmenetz weiter aus. Teil des Systems ist ein 65 Meter hoher und 35 Mio. Liter fassender Pufferspeicher. Damit zählt die Anlage zu den größten weltweit.
Seit dem Start der Heizperiode im vergangenen Herbst hat das Unternehmen in Linz, Leonding und Traun rund tausend Wohnungen neu an das eigene Fernwärmenetz angeschlossen. Die Zahl der Haushalte mit Fernwärme steigt damit auf aktuell rund 83.000, bis Jahresende sollen nochmals rund tausend Wohnungen dazukommen. „Diese sichere und saubere Heizform wird mehr denn je nachgefragt“, so Vorstandsdirektor Josef Siligan. Ziel sei es, dass in den nächsten vier Jahren 90.000 Haushalte an das Fernwärmenetz der Linz AG angeschlossen seien. Auch Betriebe werden demnach laufend an die Versorgung angeschlossen. Bei öffentlichen Gebäuden in Linz liegt der Versorgungsgrad mit Fernwärme laut Linz AG bereits bei 90 Prozent.
Die für die Fernwärme notwendige Energie erzeugt der Versorger in einem Fernheizkraftwerk, einem Biomasseheizkraftwerk und einem Reststoffheizkraftwerk in Linz-Mitte sowie in einem weiteren Fernheizkraftwerk in Linz-Süd. Bei der Produktion von Fernwärme nutzt das Unternehmen die bei der Stromerzeugung anfallende Abwärme mittels Kraft-Wärme-Kopplung (KWK).
Eine Besonderheit bei der Infrastruktur dieses Netzes ist ein außergewöhnlich großer Speicher im Kraftwerkpark Linz-Mitte, der die KWK-Effizienz erhöht. „Der Fernwärmespeicher ist im Prinzip ein riesiger Wassertank für Heißwasser. Dieser steht mit dem Fernwärmenetz in Verbindung und dient zur Zwischenspeicherung von Wärmeenergie. Fällt in den Kraftwerken mehr Wärme an als im Moment benötigt wird, lädt sich der Speicher mit 97 Grad heißem Wasser auf“, so eine Sprecherin. An den Wänden sei eine 50 cm starke Dämmschicht angebracht. In Zeiten eines besonders hohen Wärmebedarfs werde dieses Heißwasser wieder an das Fernwärmenetz abgegeben.
Wie das Unternehmen betont, kann die Anlage im energiegeladenen Zustand eine Wärmemenge von 1.200 MWh zwischenspeichern. Der Heißwasserspeicher zählt mit einer Höhe von 65 Metern und einem Volumen von knapp 35.000 Kubikmetern zu den größten weltweit. „Die Anlage ist auch eine europaweite Innovation“, heißt es dazu bei der Linz AG.
Ein weiteres weltweites Pilotprojekt dieser Art ist der Hochdruck-Wärmespeicher der Wien Energie auf dem Gelände des Kraftwerks Simmering. Dort sind heute zwei 45 Meter hohe Behälter in Betrieb, die Wasser unter hohem Druck mit 70 und 150 Grad speichern. Das Speichervermögen beziffert Wien Energie mit 850 MWh.
Quelle: energate messenger