In einem wegweisenden Schritt zur Dekarbonisierung der Fernwärme in Wien haben die OMV und Wien Energie das Joint Venture "deeep" ins Leben gerufen, um die erheblichen Potenziale der Tiefengeothermie im Großraum Wien zu nutzen. Ein 20-Millionen-Euro gewichtiges Projekt, das darauf abzielt, bis zu 200.000 Wiener Haushalte mit klimaneutraler Fernwärme zu versorgen und bis zu sieben Tiefengeothermie-Anlagen mit einer Gesamtleistung von bis zu 200 Megawatt zu errichten.
Eine Partnerschaft für die Energiewende
Die Gründung von "deeep" ist ein bedeutender Schritt im Bemühen um eine klimaneutrale Energieversorgung. Die OMV, als eines der weltweit größten Energieunternehmen, bringt ihr Fachwissen in Exploration und Förderung ein, während Wien Energie, mit einem der größten Fernwärmenetze Europas, die nötige Infrastruktur für die Wärmeversorgung in Wien bereitstellt.
Dekarbonisierung der Fernwärme in Wien
Die Fernwärme spielt eine entscheidende Rolle bei der Dekarbonisierung der Wärmeversorgung in Wien. Das klare Ziel ist es, bis 2040 eine klimaneutrale Fernwärmeerzeugung zu erreichen. Tiefengeothermie wird hierbei als Schlüsseltechnologie angesehen, um dieses Ziel zu verwirklichen.
Die erfolgreiche Nutzung der Tiefengeothermie erfordert ein Heißwasservorkommen unter der Erde, ein ausgeklügeltes Verteilnetz und die entsprechende Nachfrage – Voraussetzungen, die die Stadt Wien in idealer Weise bietet. Im Rahmen des Forschungsprojekts "GeoTief Wien" wurde bereits das geothermische Potenzial im östlichen Wiener Becken erkundet und bestätigt.
Die erste gemeinsame Tiefengeothermie-Anlage des Joint Ventures wird in Aspern entstehen und klimaneutrale Fernwärme mit bis zu 20 Megawatt erzeugen, unterstützt durch Wärmepumpen der Wien Energie. Ziel ist die Versorgung von bis zu 200.000 Wiener Haushalten mit Fernwärme durch diese Anlage. Aktuell laufen die Genehmigungsverfahren, wobei voraussichtlich im Jahr 2027 die Anlage ihren Betrieb aufnehmen wird. Dieses Projekt wird wertvolle Daten und Erkenntnisse für zukünftige Tiefengeothermie-Projekte liefern und den Ausbau beschleunigen.
Bohrprogramm für zukünftige Projekte
Das Joint Venture "deeep" bildet die Grundlage für den umfassenden Ausbau der Tiefengeothermie in Wien. In gemeinsamen Bohrprogrammen werden bis zu sieben Tiefengeothermie-Anlagen in Donaustadt und Simmering geplant und umgesetzt. Der Erfolg und die Leistung dieser Anlagen werden stark von den Erkenntnissen aus der Pilotanlage in Aspern abhängen. Diese effiziente Vorgehensweise ermöglicht eine zügige und ressourceneffiziente Umsetzung der Projekte.
Geothermie für Wiens Wärmewende
Die Wien Energie und die OMV bringen ihre langjährige Erfahrung und technische Expertise ein, um die Tiefengeothermie als entscheidenden Baustein für die Wärmewende in Wien zu etablieren. Bis 2040 plant die Wien Energie, die Fernwärmeerzeugung komplett klimaneutral zu gestalten, wobei die Geothermie eine zentrale Rolle spielt. Die OMV, als eines der größten börsennotierten Industrieunternehmen, besitzt über jahrzehntelange Erfahrung in den Bereichen Geologie und Geophysik sowie Bohr- und Fördertechnik.
Tiefengeothermie, ein Schlüssel zur Wärmewende, reduziert die Abhängigkeit von Energieimporten und stellt eine regionale Energiequelle dar, die zu 100 % klimaneutral ist. Das Heißwasservorkommen tief unter der Erdoberfläche wird zur Fernwärmeerzeugung genutzt, wobei die gewonnene Wärme ins Fernwärmenetz eingespeist wird, bevor das abgekühlte Wasser wieder in das ursprüngliche Reservoir zurückgeführt wird. Dadurch entsteht ein geschlossener, erneuerbarer Kreislauf.
"deeep" markiert somit einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Erreichung der ehrgeizigen Ziele der Wärmewende und trägt maßgeblich zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen in Wien bei.
