Die industrielle Abwärme der Papiererzeugung der Firma Sappi in Gratkorn wird ab 2016 in das Grazer Fernwärmenetz eingespeist und rund 18.000 Haushalte versorgen. Eine entsprechende Absichtserklärung (Letter of Intent) zu diesem Projekt wurde am 24. Oktober von Vertretern der Holding Graz, der Energie Graz, der Energie Steiermark und der Firma Sappi unterzeichnet. Die Baukosten betragen rund 30 Mio. Euro, Baubeginn soll 2015 sein.
Kooperation zwischen der Stadt Graz und der Firma Sappi: Bürgermeister Siegfried Nagl, Sappi-Chef Max Oberhumer (re).
Mit der verstärkten Versorgung durch Fernwärme soll die Emissions- und Feinstaubsituation in der steirischen Landeshauptstadt nachhaltig verbessert werden, erklärte der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl anlässlich der Präsentation des Vorhabens. Darüber hinaus sei es zunehmend von Bedeutung, energiepolitisch unabhängig zu sein. Rund 46.000 Grazer Haushalte nutzen bereits Fernwärme, bis 2030 sollen es 80.000 werden, so die Stadt Graz in einer Aussendung. Derzeit hat die Fernwärme in Graz einen Anteil von 30 Prozent, künftig sollen es 57 Prozent werden, berichtet Gert Heigl von der Energie Graz.
Für den Bau der neun Kilometer langen Fernwärmeleitung von Gratkorn nach Graz sowie die nötigen Investitionen für die Kraftwärme-Auskopplung in der Firma werden insgesamt 30 Mio. Euro veranschlagt. Die Vorarbeiten sollen bis Frühjahr 2013 laufen. Im Jahr 2014 und 2015 folgen die Abwicklung der Behördenverfahren, der Abschluss der Verträge sowie der Baubeschluss, die Ausschreibungen und die Vergabe. Geplanter Baustart ist 2015, die Inbetriebnahme ist für Herbst 2016 avisiert.