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25.02.2018

Weltgrößter Waffelofen heizt Wiener Haushalten ein

Einblicke in die Manner-Produktion. Die Abwärme des Waffelofens wird in saubere Fernwärme umgewandelt.

Erfolgreiches Probejahr: Manner-Backbetrieb lieferte Fernwärme für 150 Haushalte – der Wärmeeintrag wird sich im Vollbetrieb vervierfachen.

450 Schnitten pro Minute bäckt der weltgrößte Waffelbackofen am Manner-Produktionsstandort in Wien-Hernals. Dabei entstehen nicht nur süße Köstlichkeiten. Die Abwärme des Waffelofens versorgt den eigenen Betrieb mit Energie und gibt zusätzlich Wärme an das lokale Fernwärmenetz ab. Seit Herbst 2016 setzen Wien Energie und Manner gemeinsam auf die innovative Wärme-Lösung: 1.400 Megawattstunden wurden im Probebetrieb eingespeist und damit rund 150 Haushalte mit Wärme versorgt. Mit der abgeschlossenen Modernisierung der Manner-Fertigungsstraße startet jetzt auch der Vollbetrieb der „Schnitten-Heizung“: Der Energie-Eintrag wird sich auf rund 5.600 MWh vervierfachen und etwa 600 Haushalte mit Wärme für Heizung und Warmwasser versorgen.

Michael Strebl, Geschäftsführer Wien Energie: „Die Zusammenarbeit mit Manner ist ein Paradebeispiel für innovative, umweltfreundliche Energielösungen mitten in der Stadt. Wir nutzen hier ohnehin vorhandene Wärme effizient und versorgen damit hunderte Haushalte. Durch die Schnitten-Heizung werden pro Jahr 1.000 Tonnen CO2 eingespart – das entspricht dem jährlichen Ausstoß von rund 430 PKWs.“

Thomas Gratzer, Vorstand für Produktion und Technik bei Manner: „Die gesamte Wertschöpfung von Manner findet in Österreich statt. Mit dem Ausbau des Hauptwerks in Wien schaffen wir einen kompetitiven und zukunftsweisenden Standort. Ein wichtiges Thema für die innerstädtische Produktion ist eine optimale Verzahnung von Arbeits- und Wohngebieten. Mit dieser innovativen Energielösung tragen wir dazu bei.“

Schicht für Schicht: So funktioniert die Schnitten-Heizung

Während in der Produktion Schicht für Schicht hunderte Manner-Schnitten entstehen und im Waffelofen gebacken werden, arbeitet im Hintergrund eine zweite „Produktionslinie“ – für Fernwärme. Genutzt wird die heiße Abluft, die beim Backprozess entsteht. Diese wird über Rohre gesammelt und über einen Ventilator aufs Dach geführt. Über einen Wärmetauscher wird die heiße Abluft in Heißwasser umgewandelt. Die Abwärme aus dem Backprozess in Wien-Hernals wird direkt in das lokale Fernwärmenetz auf einer Länge von 3,5 Kilometern eingespeist und für Heizung und Warmwasser verwendet. Wien Energie errichtete dafür am Fabriksgelände von Manner Fernwärmeleitungen, ein Wärmetauscher und Verbindungen zu den Versorgungsanlagen der Wien Energie.

Die Leistung beträgt 1 Megawatt. Im Vollbetrieb profitieren 600 Haushalte in unmittelbarer Nachbarschaft der Waffelproduktion in Hernals und Ottakring von der Abwärme. Manner wandelt darüber hinaus die überschüssige Abwärme des Herstellungsprozesses in Kälte um und verwendet diese für Kühlzwecke. Insgesamt investierte Manner rund 40 Millionen Euro in den Umbau und die Modernisierung des Standorts Hernals.

Innovative Lösungen für saubere Fernwärme

Die Verwertung von Industrie-Abwärme ist wesentlicher Bestandteil einer sauberen Wärmeversorgung. Mit dem Wiener Modell, deren Basis die Nutzung von hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen und Abwärme der Müllverbrennung ist, ist Wien Energie seit vielen Jahren Vorreiter in diesem Bereich. Die Zukunft liegt in der noch stärkeren Nutzung vieler unterschiedlicher Möglichkeiten der erneuerbaren Wärme-Erzeugung. So errichtet Wien Energie etwa bis Ende 2018 die leistungsstärkste Großwärmepumpe Mitteleuropas am Standort Simmering, die Abwärme des Kraftwerks und Umgebungswärme aus dem Donaukanal zur Wärmeerzeugung nutzt und 25.000 Haushalte mit Fernwärme versorgen wird. Im Dezember 2017 wurde zudem eine Power-2-Heat-Anlage in der Leopoldau in Betrieb genommen. Mit dieser Anlage kann Überschussstrom aus dem Netz aufgenommen und nahezu verlustfrei in Wärme umgewandelt werden.

Über Manner

Die 1890 gegründete Josef Manner & Comp. AG ist als Spezialist für Waffeln, Dragees und Schaumwaren die Nummer 1 am österreichischen Schnittenmarkt und die Nummer 2 am gesamten österreichischen Süßwarenmarkt. 2016 erzielte der österreichische Traditionsbetrieb einen Umsatz von Mio. 199,5 EUR. Die Zentrale befindet sich in Wien, die Produktion findet ausschließlich in Österreich statt. Zur Manner Familie gehören neben den berühmten Manner Neapolitaner Schnitten mit Haselnusscreme unter anderem auch die Marken Casali mit den beliebten Rum-Kokos Kugeln und Schoko-Bananen und Napoli mit dem Klassiker Dragee Keksi sowie die beliebten Mozartkugeln von Victor Schmidt und Ildefonso. Manner Produkte werden weltweit in ca. 50 Ländern vertrieben, eigene Vertriebsbüros sind in Deutschland, Tschechien und Slowenien aktiv. Wie kein anderes österreichisches Unternehmen vereint Manner Wiener Tradition mit modernem Image. Manner mag man eben!

Über Wien Energie

Wien Energie ist der größte regionale Energieanbieter Österreichs. Das Unternehmen versorgt mehr als zwei Millionen Menschen, rund 230.000 Gewerbeanlagen, industrielle Anlagen und öffentliche Gebäude sowie rund 4.500 landwirtschaftliche Betriebe in Wien, Niederösterreich und Burgenland mit Strom, Erdgas und Wärme. Die Strom- und Wärmeproduktion stammt aus Abfallverwertung, Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen und aus erneuerbarer Energie wie Wind-, Wasser- und Sonnenkraft sowie Biomasse. Wien Energie setzt stark auf dezentrale Erzeugung und Energiedienstleistungen.

Quelle: Wien Energie / Josef Manner & Comp. AG

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