Am Gelände der Müllverbrennungsanlage Spittelau wurde von Wien Energie kürzlich eine neue Power-to-Heat-Anlage in Betrieb genommen. Diese wandelt überschüssigen Ökostrom in umweltfreundliche Fernwärme um. Überschüssigen Strom kann es z. B. geben, wenn die Windkraftanlagen mehr Strom produzieren, als in diesem Moment benötigt wird. Die Anlage ist somit ein wichtiger Baustein zur Netzstabilisierung.
Wenn im Stromnetz ein Überangebot besteht, dann aktiviert Wien Energie die neue Anlage innerhalb kürzester Zeit. Zwei „Riesen-Wasserkocher“ nutzen den überschüssigen Strom und erhitzen Wasser auf rund 155 Grad Celsius. Dieses Wasser wird dann für die Fernwärmeversorgung in der Umgebung genutzt.
Die neue Power-to-Heat-Anlage Spittelau ist nicht die einzige derartige Einrichtung: Wenn es ein Ungleichgewicht zwischen Stromangebot und -nachfrage gibt, muss dies ausgeglichen werden. Das Kraftwerk Simmering kann ebenfalls wie eine Art „Feuerwehr fürs Stromnetz“ aktiviert werden, um das Netz zu stabilisieren. Eine weitere Power-to-Heat-Anlage gibt es in der Leopoldau. Diese hat seit ihrer Inbetriebnahme im Jahr 2017 bereits über 38.000 Megawattstunden Wärme aus Überschussstrom erzeugt – was dem jährlichen Wärmebedarf von knapp 5.000 Wiener Haushalten entspricht.
Fakten zur neuen Anlage:
· Zwei Durchlauferhitzer mit je 5 Megawatt Leistung
· Investition: 4,9 Millionen Euro
· Erhitzt mit überschüssigem Ökostrom Wasser auf 155°C Grad Celsius
· Direkte Einspeisung der Wärme in das Fernwärmenetz
· Urban Farming am Dach der Anlage für Wien Energie-Mitarbeiter*innen