Wien Energie hat im Jahr 2023 erfolgreich den Ausbau der Fernwärme vorangetrieben, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen. Im Fokus standen dabei etwa 200 Gebäude, wovon die Hälfte Bestandsgebäude waren, und insgesamt 10.000 Wohnungen, die neu an das Fernwärmenetz angeschlossen wurden. Die Gesamtzahl der Haushalte und Geschäftskunden, die von Wien Energie mit Fernwärme versorgt werden, beläuft sich nun auf 460.000 bzw. 8.000.
Ein bedeutender Schritt in diese Richtung war die Verlegung von 12,5 km neuer Leitungen im vergangenen Jahr, bestehend aus 2,2 km Primärleitungen und 10,3 km Sekundärleitungen. Diese Investition von über 80 Millionen Euro soll dazu beitragen, das Fernwärmenetz bis 2040 komplett klimaneutral zu gestalten.
Um die Kapazität der Fernwärmeversorgung zu steigern, wurden vier neue Gebietsumformer mit einer Gesamtleistung von 22 MW in Betrieb genommen. Diese ermöglichen die Anbindung weiterer Haushalte an das lokale Netz. Die gezielte Investition von 50 Millionen Euro in Pioniergebiete sowie die Umstellung auf alternative Heizsysteme sollen den Ausbau weiter vorantreiben.
Das Wiener Fernwärmesystem, mit über 1.300 km Leitungsnetz, gilt bereits als Vorreiter in Europa. Aktuell stammt die Hälfte der Fernwärme aus Erdgas-Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, aber Wien Energie plant, bis 2040 vollständig auf klimaneutrale Energiequellen umzusteigen. Dazu gehören der Einsatz von Großwärmepumpen und die verstärkte Nutzung von Geothermie. Ein wichtiges Leuchtturmprojekt ist die leistungsstärkste Großwärmepumpe Europas, die seit Dezember in Betrieb ist und Abwärme aus einer Kläranlage nutzt.
Die Dekarbonisierung der Fernwärme schreitet voran, wobei Wien Energie bis 2030 bis zu 20 % der Fernwärme-Gesamterzeugung aus Tiefengeothermie und Großwärmepumpen decken möchte. Ein neues Fernwärme-Tarifmodell, das den wachsenden Anteil erneuerbarer Energien widerspiegelt, ist bereits in Entwicklung.
