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09.05.2022

Wien Energie investiert eine Milliarde in den Erdgas-Ausstieg

Strebl: „Nur Investitionen schaffen Unabhängigkeit, Klimaschutz und Stabilität“ - Ergebnisrückgang 2021 zeigt erste Anzeichen von Marktverwerfungen

Wien Energie wird in den nächsten fünf Jahren eine Milliarde Euro in den Erdgas-Ausstieg investieren. Mit massiven Investitionen in Geothermie, Großwärmepumpen und den Ausbau von Photovoltaik und Windkraft will Österreichs größter Energiedienstleister die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern Schritt für Schritt beenden. 

Erste Anzeichen des schwierigen Umfelds zeigen sich bereits in der Bilanz des letzten Geschäftsjahres. Bei einem Rückgang von mehr als 60 Prozent erreichte Wien Energie 2021 ein Ergebnis von 140,0 Millionen Euro. Auch das operative Ergebnis (EBIT) liegt mit 159,1 Millionen Euro weit hinter dem Vorjahr zurück. Maßgeblichen Einfluss hatte hier das vierte Quartal 2021. Die Umsatzerlöse stiegen hingegen – getrieben durch die Preisverwerfungen auf den internationalen Märkten – deutlich auf 3.042,0 Millionen Euro an.

Insgesamt will Wien Energie bis 2027 1,29 Milliarden Euro investieren. Davon gehen 625 Millionen Euro in Wärme-Projekte, 334 Millionen Euro in den Ausbau erneuerbarer Stromerzeugung, 90 Millionen in umweltfreundliche Kälteversorgung, 160 Millionen Euro in Digitalisierung, Elektromobilität und Telekommunikation sowie weitere 90 Millionen Euro in Versorgungssicherheit.

Fernwärme hat Schlüsselrolle für Klimaneutralität 2040

Eine Schlüsselrolle bei der Dekarbonisierung der Stadt nimmt auch die Fernwärme ein. 2040 soll 56 Prozent des Wärmebedarfs von Wien durch Fernwärme gedeckt werden. 2021 stieg der Fernwärmeabsatz um knapp 7 Prozent auf 6.373,4 Gigawattstunden an, was vorrangig an der geringeren Außentemperatur, aber auch an zusätzlichen Anschlüssen lag. Seit Jänner 2021 wurden mehr als 15.000 Wohnungen und 120 Großkunden wie öffentliche Gebäude und Gewerbe neu an die Fernwärme angeschlossen. 

Auch in der Wärmerzeugung zeigt sich der zunehmende Ausbau von alternativen Erzeugungsanlagen: Die Wärmeproduktion aus Erd- und Umgebungsenergie wurde – vor allem durch den Einsatz der Großwärmepumpe Simmering – um 73 Prozent gesteigert. Insgesamt kamen bei der Fernwärme bereits 23,6 Prozent aus erneuerbaren Quellen. Vor wenigen Wochen hat das Unternehmen mit dem Bau der größten Wärmepumpe Europas begonnen. Für Karl Gruber, Geschäftsführer von Wien-Energie ist klar, dass das Ziel bis 2040 sein muss, die Fernwärme zu 100 Prozent Klimaneutralität zu bringen. Ein wichtiger Hoffnungsträger ist dabei die Geothermie. Noch in diesem Jahr soll das erste Geothermie-Umsetzungsprojekt auf Schiene gebracht werden. 

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