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02.11.2023

Wiener Fernkälte expandiert: 90 Millionen Euro Investition bis 2027

Fernkältezentralen-in-Wien (CREDITS: Wien Energie)

Die Wien Energie plant eine erhebliche Erweiterung ihres Fernkältenetzes in den kommenden Jahren. Mit einer Investition von 90 Millionen Euro bis 2027 werden neue Gebäude an das Fernkältenetz angeschlossen. Bereits im nächsten Jahr wird die Ringstraße in Wien an das Fernkältenetz angeschlossen, was bedeutende Gebäude wie die Wiener Staatsoper einschließt.

Bis 2030 soll die Kapazität des Fernkältenetzes auf 370 Megawatt nahezu verdoppelt werden.

Wachsendes Fernkältenetz

Derzeit versorgt Wien Energie etwa 190 Gebäude in Wien mit Fernkälte. Seit 2019 hat sich das Netz von 12 Kilometern auf beeindruckende 28 Kilometer mehr als verdoppelt. Insgesamt sind sieben Fernkältezentralen mit Netzanschluss und 15 dezentrale Lösungen in Betrieb, wobei die Gesamtkälteleistung bei 200 Megawatt liegt.

Grüne Kälte für den Alsergrund

Bis 2025 wird im neuen MedUni Campus Mariannengasse, der von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) und der Medizinischen Universität Wien errichtet wird, die achte Wiener Fernkältezentrale eingerichtet. Der Hauptabnehmer wird der Campus selbst sein, der seine 35.000 Quadratmeter Fläche über diese Fernkältezentrale kühlen wird. Dabei werden Kältemaschinen mit Strom und Fernwärme betrieben, wobei ein eigenes Leitungssystem kaltes Wasser verteilt und den Räumen Wärme entzieht.

Mittels einer Wärmepumpe wird die gewonnene Abwärme recycelt und zur Wärmeversorgung der MedUni im Sommer sowie zur teilweisen Deckung des Wärmebedarfs im Winter verwendet. Das Fernkältenetz fungiert zudem als Energiequelle für die Winterheizung der Universität und verwendet einen integrierten Eisspeicher, um Kälte in Zeiten geringer Nachfrage zu speichern und bei Bedarf freizusetzen.

Abwärme-Recycling im Nordbahnviertel

Im Nordbahnviertel wird Wien Energie in diesem Herbst eine innovative Kältezentrale in Betrieb nehmen, die gleichzeitig als Kältemaschine und Wärmepumpe dient. Etwa 1.000 Haushalte profitieren in den Sommermonaten von 1,7 Megawatt umweltfreundlicher Kühlleistung.

Durch das bestehende Fernkältenetz wird das Wasser, welches zuvor auf eine Temperatur von etwa 5 bis 6 Grad Celsius abgekühlt wurde, unmittelbar zu den Abnehmern im Nordbahnviertel geleitet. Dort erfolgt die Verteilung des Wassers in den Gebäuden über die hauseigenen Kühlsysteme, wobei es die Wärme aus den Gebäuden aufnimmt. Die entstehende Abwärme wird zur Bereitstellung von Warmwasser für das Viertel genutzt. Die Anlage nutzt eine Wärmepumpe, um diese Abwärme, deren Temperatur in etwa bei 15 Grad Celsius liegt, in Fernwärme mit einer Kapazität von 2,2 Megawatt und einer Temperatur von 63 Grad Celsius umzuwandeln. Diese Fernwärme wird im Anschluss in das örtliche Fernwärmenetz eingespeist.

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